Zisterzienserstift Zwettl

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Ein Barock-Schatz in Granitgrau – ein Ort, der die Seele berührt.

Inmitten idyllischer Wälder, Flusslandschaften und Felder lädt Stift Zwettl zur Einkehr und Besinnung – hier ist man der Seelsorge bedacht. Das mittelalterliche Zisterzienser-Kloster beeindruckt durch Kraft und Ruhe, die Gartenanlagen entführen direkt ins Paradies. Die Blicke Richtung Himmel lenken Stiftskirche, Egedacher-Orgel und die Turmfassade – gesamt ein Glanzstück an kulturellem Hochgenuss.

Jahrtausende altes Kulturgut

Die Zwettler Mönche widmen sich traditionell vorrangig der Seelsorge. Ihre Geschichte beginnt 1138: Hadmar I von Kuenring gründet nahe der Stadt Zwettl ein Kloster und beruft Zisterziensermönche aus Heiligenkreuz ins Waldviertel. Diese errichten die mittelalterlichen Gebäude des Stifts und schaffen mit der Kultivierung des Landes eine wirtschaftliche Basis. Im Zuge der Kriege und Reformationen des 15. und 16. Jh. kommt es zum Niedergang des Klosters. Erst ab Mitte des 16. Jh. blüht es erneut auf. Ende des 18. Jh. erfolgt unter politischem Druck eine weitgehende Veränderung des klösterlichen Lebens: Die Mönche wenden sich vermehrt der Seelsorge in den anvertrauten 15 Pfarren zu. Die beiden Weltkriege und die NS-Zeit übersteht das Kloster unbeschadet. In den 1990er Jahren gründet das Stift die Höhere Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft, seit fast 100 Jahren besteht das Bildungshaus mit Angeboten der Erwachsenenbildung. Forstwirtschaft und Fischzucht bilden das Standbein des Klosters. Umfangreiche Renovierungsarbeiten mit Ende 2013 lassen das Stift heute in neuem Glanz erstrahlen.

Kunsthistorisches Juwel

Kreuzgang, Brunnenhaus, Kapitelsaal, Dormitorium, Scriptorium und Necessarium – aus kunsthistorischer Sicht findet man im Stift herausragende Beispiele mittelalterlicher Baukunst. Im Zuge der groß angelegten Barockisierung unter Abt Melchior Zaunagg erhält auch das Gotteshaus ein neues Erscheinungsbild: Eine monumentale Turmfassade empfängt den Eintretenden, im Inneren dominieren der mächtige Hochaltar, 16 Seitenaltäre, das intarsierte Chorgestühl und die bekannte Egedacher-Orgel. Heute blickt man beim Rundgang staunend gen‘ Himmel. Auch eine neue Bibliothek wird geschaffen und von Paul Troger in fünf Gewölbefeldern mit den Taten des Herkules geschmückt. Die Schatzkammer erlaubt Einblicke in die Spiritualität früherer Zeiten. Aus dem Staunen kommt an hier gar nicht mehr heraus.

Blühendes Paradies

Nicht nur der Prälatengarten ist ein Blickfang: Mönche haben rund um das Stift in liebevoller Handarbeit Plätze geschaffen, die an das Paradies erinnern sollen. Sie sind von alters her Räume der Stille, der Betrachtung, des Genießens und der Erholung. Nach historischen Vorlagen revitalisiert, laden sie zum Verweilen und Flanieren ein. Ja, hier kann man abschalten und einfach mal Sein. Auf den südseitig gelegenen Terrassen findet man Kräuter, Obst und Gemüse – „Hildegard von Bingen“, der Naschgarten, oder das Herbarium laden zum Kosten ein – das nach Goethes Farblehre bepflanzte Kreuzgärtlein ist ein Ort meditativer Beschaulichkeit

Barocker Genuss

Vor allem Liebhaber barocker Musik finden sich im Sommer im Stift ein: Beim Konzerferstival "Zusammenspiel" bilden Stiftskirche und Bibliothek die perfekte Kulisse unvergesslicher Aufführungen. Ganz andere Gusto-Stückerln bietet der kleine Klosterladen. Man erlebt hier wirklich den Himmel auf Erden.

Öffnungszeiten

23. März bis 31. Oktober 2024 | Für Gruppen nach Voranmeldung: ganzjährig
Audiorundgänge: täglich zu den Öffnungszeiten des Klosterladens, letzter Einlass 45 Minuten vorher
Führungen durch Kreuzgang und Stiftskirche oder Barockbibliothek mit Sonderausstellung: täglich 11, 14 und 15 Uhr | Mai bis September an Samstagen, Sonn- und Feiertagen auch um 12.30 Uhr

Klosterladen: Mai bis September 9 bis 17 Uhr, April und Oktober 9.30 bis 16 Uhr
Fischverkauf in der Fischerei: Samstag 9 - 12 Uhr

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