Hoheneicher Teiche

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In der Nähe der Braustadt Schrems folgt ein Teich dem nächsten

Nicht nur ein oder zwei Exemplare bilden das Ensemble der Hoheneicher Teiche im Waldviertel. Nein, es sind zahlreiche Gewässer, die sich zwischen Hoheneich und Pürbach über ein stilles Waldgebiet verteilen. Wer vom nahegelegenen Schrems aus wandern möchte, ist bei den Teichen goldrichtig. Im Sommer lädt der Badestrand am Mitterteich zu einer herrlichen Abkühlung ein.

Kaum zu glauben, dass die Waldviertler Teiche vor ewigen Zeiten durch das Eingreifen des Menschen entstanden sind. Viele davon gibt es nämlich schon seit dem 13. Jahrhundert. Heute sind Einheimische wie Urlauber dankbar für diese Teichlandschaften, die vielen seltenen Pflanzen und Tieren einen naturnahen Lebensraum bieten. Spaziergänge auf Waldwegen führen vorbei an den mal größeren, mal kleineren Teichen mit den Namen Ullrichsteich, Althöllteich, Spielbergerteich, Otterteich oder Frauenteich. Ihnen allen sollte man übrigens zu jeder Jahreszeit einen Besuch abstatten. Denn die Landschaft zeigt sich immer wieder in neuem, malerisch schönem Gewand: von winterlich tief verschneit bis zu golden strahlend im Herbst.

Die wertvollen, naturnahen Lebensräume der Hoheneicher Teiche beherbergen eine große Zahl an Vogelarten. Die kleinen Gewässer selbst wie auch das gesamte Waldviertel zählen daher zu den „Important Bird Areas“ Österreichs. Interessierte Vogelbeobachter sollten sich einen schönen Platz suchen und den Blick über die nordisch anmutende Natur schweifen lassen. 

Apropos nordisch: 2011 wurde der Beginn des Spielfilms „Der Chinese“ in der Pürbacher Teichwelt gedreht. Der Roman von Henning Mankell spielt eigentlich in Schweden, weshalb für kurze Zeit ein schweden-blaues Schild mit der Aufschrift „Hesjövallen“ die Ortseinfahrt zierte. Aus diesem Grund trägt Pürbach unter Einheimischen auch den Spitznamen „Schwedisches Dorf des Waldviertels“.

Wenn ein sanftes, meditatives Summen ertönt, kann das nur von den Libellen kommen, die bei den Teichen leben. Bisher wurden 58 verschiedene Arten an den Waldviertler Teichen nachgewiesen. Für sieben von ihnen bildet diese Region den Verbreitungsschwerpunkt in Österreich. 

Mitterteich

Dass auch der Mitterteich von Menschenhand gemacht wurde, sieht man dem natürlichen, kleinen See nicht an! Fast verschlafen liegt der Mitterteich eingebettet in Schilf und Moorflächen inmitten des Hoheneicher Waldes. Am Nordwestufer wartet eine lauschige Badewiese auf Erholungssuchende! Birken und Pappeln sorgen für ausreichend Schatten, und im Sommer bietet eine kleine Jausenstation sogar willkommene Erfrischungen an.

Die Parkplätze beim Mitterteich machen ihn zum idealen Ausgangspunkt für ausgedehnte Teich-Spaziergänge.

Schon gewusst? Die Hoheneicher Teiche gehören zu den 1.400 Waldviertler Teichen, die das Landschaftsbild des nördlichen Niederösterreichs prägen. Lernen Sie auch die anderen kennen – wie zum Beispiel den Bruneiteich bei Altmanns oder den Himmelteich bei Ottenschlag!