Malteserkirche Spital

Kirche

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Beschreibung

Informationen zur Kirche

Spital ist einer der ältesten Orte des Waldviertels, der der Überlieferung nach ursprünglich „Schön Blumau“ heißt.

Der Ort wird vermutlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts unter kuenringischer Oberhoheit gegründet und kommt um 1200 als Schenkung Hadmars II. von Kuenring an den Johanniterorden (später Malteser). Die Johanniter errichten hier an der Gabelung des Böheim- und Polansteigs ein Hospital, das 1227 urkundlich erwähnt wird.

Die Pfarrkirche ist von einem Friedhof umgeben und zählt zu den kunsthistorischen Besonderheiten der Gegend. An das romanische gotisch veränderte Langhaus schließt ein eingezogener romanischer Ostturm an. Im Westen steht ein barockes Westjoch des Langhauses mit einer schmucklosen Giebelfassade. Am Turm ostwärts schließt ein gotischer Chor in der Langhausbreite an. Nördlich am Turm steht ein barocker Sakristeianbau. Besonders bemerkenswert ist die Innengestaltung des romanischen Turms: das Turmjoch ist vollständig von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert (um 1360) bedeckt, die 1983 freigelegt werden.

Die Pfarrkirche ist dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht. Urkundlich wird erstmals 1298 eine Pfarre genannt. Bis 1995 ist die Pfarre der Malteserkommende Mailberg inkorporiert und wird danach eine Weltpriesterpfarre der Diözese St. Pölten. Ab 2016 wird die Pfarre zusammen mit St. Wolfgang seelsorglich vom Stift Zwettl mitbetreut.

Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz.

Gönne dich dir selbst

Johannes der Täufer, eine zentrale Gestalt im Neuen Testament und Patron der Pfarrkirche Spital, ist bekannt für seine asketische Lebensweise, seine Verkündigung der Buße und seine Rolle als Vorläufer Jesu Christi. Er verkörpert auf besondere Weise das Prinzip der inneren Einkehr und Selbstreflexion.

Das Leben von Johannes dem Täufer

Johannes der Täufer lebte in der Wüste, fernab von den Annehmlichkeiten und Ablenkungen der Gesellschaft. Seine Kleidung aus Kamelhaar und seine Ernährung, bestehend aus Heuschrecken und wildem Honig, sind Sinnbilder für seine strenge Askese und sein Leben in Abgeschiedenheit. Johannes' Botschaft war eine des radikalen Umdenkens und der inneren Umkehr: Er rief die Menschen zur Buße auf und bereitete sie auf das Kommen des Messias vor.

Johannes taufte Jesus im Jordan, und dieser Moment markierte den Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu. Johannes selbst betrachtete sich als unbedeutend im Vergleich zu dem, der nach ihm kommen sollte.

"Gönne dich dir selbst"

"Gönne dich dir selbst" lässt sich im Leben Johannes des Täufers als ein Aufruf zur Selbstverpflichtung und zur inneren Vorbereitung verstehen. Johannes zog sich in die Wüste zurück, nicht um sich von der Welt abzuwenden, sondern um sich auf die wesentliche Aufgabe seines Lebens zu konzentrieren: die Vorbereitung der Menschen auf das Kommen Christi. Sein Leben in der Einsamkeit und seine Askese waren Ausdruck einer tiefen inneren Ausrichtung auf Gott.

Johannes' Rückzug in die Wüste kann als eine Form der Selbstfindung und inneren Klarheit verstanden werden. Er gönnte sich selbst die Zeit und den Raum, um sich ganz auf seine Mission zu konzentrieren. Diese innere Einkehr ermöglichte es ihm, eine kraftvolle und unerschütterliche Botschaft zu verkünden.

Fazit

"Gönne dich dir selbst" in Verbindung mit Johannes dem Täufer bedeutet, sich bewusst aus den Ablenkungen der Welt zurückzuziehen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – die Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Göttlichen. Johannes zeigt uns, dass wahre Selbstfürsorge manchmal in der radikalen Entscheidung liegt, die äußere Welt loszulassen, um innerlich bereit zu sein für die spirituellen Aufgaben und Berufungen, die vor uns liegen. Sein Leben lehrt uns, dass in der Stille und Einsamkeit eine tiefe Kraft liegt, die uns befähigt, unsere Bestimmung zu erkennen und zu erfüllen.

„Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des Herrn; macht gerade in der Steppe eine Straße für unseren Gott!“ (Jesaja 40,3)

Diese Bibelstelle unterstreicht Johannes' Rolle als Stimme in der Wüste, die zur inneren Einkehr und Vorbereitung auf das Kommen Gottes aufruft. Es ist eine Einladung, sich selbst zurückzuziehen, um den Weg für tiefere spirituelle Einsichten und Transformationen zu bereiten.

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