Stadtmauerstadt Waidhofen an der Thaya

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Altes Handwerk und lebendiges Treiben – direkt an der Waldviertler Textilstraße

Hoch auf dem Felsplateau über der Thaya liegt das historische Zentrum Waidhofens, schützend umgeben von alten Stadtmauern. Über die Thayabrücke führt der Weg steil hinauf – der barocken Pfarrkirche entgegen. Hier oben, in der nördlichsten Bezirkshauptstadt Österreichs, trifft Geschichte und Tradition auf Zukunft. Vom Webereimuseum bis zum größten Waldrapp-Volier – Waidhofen hat Seltenheitswert.

Vom Leben im alten Grenzgebiet

Erstmals erwähnt wird Waidhofen an der Thaya im Jahre 1171 – das Stadtrecht erhält es 1230. Als Gründer gelten die Grafen von Pernegg. Zusammen mit den Städten Weitra, Litschau und Drosendorf zählt Waidhofen damals zur Verteidigungslinie gegen das Königreich Böhmen. Bedingt durch die Grenzlage hat die Stadt immer wieder mit feindlichen Einfällen zu kämpfen, doch eingenommen wird sie so gut wie nie. Die Situation beruhigt sich erst 1526: Die Habsburger erwerben Böhmen und Mähren – bis 1848 bleibt Waidhofen landesfürstliche Stadt. Ende des 17.Jahrhunderts bringt das textile Heimgewerbe im Umland wirtschaftlichen Aufschwung, Waidhofen an der Thaya entwickelt sich neben Krems an der Donau zur wichtigsten Gewerbestadt des Waldviertels – in dem unter Joseph II. 1784 aufgehobenen Kapuzinerkloster wird die erste Bandweberei der Region für 350 Beschäftigte errichtet. Jahr um Jahr entwickelt sich Waidhofen als Verwaltungsmittelpunkt, Schulstadt und Standort zahlreicher Gewerbebetriebe und Museen zum wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des gesamten Verwaltungsgebietes.

Neues Leben in alten Gemäuern

Beeindruckend gut erhalten: Die Wehranlage hat immer noch ihre ursprüngliche Dreieckform mit einem großräumigen, angerartigen Platz. Die Stadtmauern umfassen die historische Innenstadt – sie erreichen eine Länge von drei Kilometern und sind an manchen Stellen bis zu zwei Meter dick. Zum Spazierengehen laden außerhalb der Stadtmauern die Süd- und Nordpromenade mit ihren Pulvertürmen ein. Westlich, an der Stelle des ehemaligen Stadtgrabens, befinden sich heute duftende Gärten. Am höchsten Punkt der Anlage thront nun die barocke Stadtpfarrkirche – bis Anfang des 18. Jahrhunderts stand hier noch ihre gotische Vorgängerin. 1713 wird das heutige Kirchenschiff über das alte darüber gebaut – erst nach Fertigstellung der Außenmauern wird die darunter stehende gotische Kirche endgültig niedergerissen. Über diese alten Bauweisen kann man nur staunen! Genauso wie über die Anlage an sich.

Ganzjährig: Gelebte Kultur

Die Geschichte der alten Wehranlage wird gerne rezitiert: Im Theater an der Mauer ist ein Teil der alten Stadtmauer in den Saal integriert. Das Stadtmuseum vereint in einem Gebäude Stadtgeschichte, das Waldviertler Webereimuseum und jährlich wechselnde Sonderausstellungen. Nicht erschrecken: Hier beginnen viele jahrhundertealte Ausstellungsstücke „zu sprechen“. Seit Mai 2013 ziert der Dürer-Hase in Lärchenholz und sechs Meter Länge von Prof. Georg Herold den Kreisverkehr – alte Kunst bringt neuen Blickfang!

Stadt-Leben mit Seltenheitswert

Genussradeln am Radweg „Thayarunde“, auf zum größten Waldrapp-Volier weltweit, zur Schokoladen-Manufaktur von Andreas Müssauer oder zur Großen Basilikaviele Wege führen hier zum Glück. Wer Tiefenentspannung sucht, findet zwischen den siebenundneunzig Diorit-Findlingen ein interessantes Meditationsfeld. Gut zu Fuß? Auf nach Frühwärts: Direkt an der Waldviertler Textilstraße befindet sich die älteste Frottierweberei Österreichs – ein interaktiver Rundgang und die Erlebniswelt bringt die Augen zum Leuchten!

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten Bürgerservice: MO, MI und FR 08 - 12 Uhr, DI 08 - 15 Uhr, DO 8 - 17 Uhr