Lainsitzniederung in Gmünd

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Naturschutzgebiet mit Wasserbüffeln im Waldviertel

Seit 2018 grasen im Naturschutzgebiet Lainsitzniederung in Gmünd außergewöhnliche Gärtner: Wasserbüffel. Doch auch seltene Schmetterlinge, Vögel und Libellen leben in der idyllischen Auen- und Wiesenlandschaft. Und haben wir die Fischotter schon erwähnt? Spätestens jetzt haben wir Ihre Aufmerksamkeit, stimmt‘s?

Die Natur schöpft in der Lainsitzniederung in Gmünd aus dem Vollen! Die Lainsitz mäandriert hier geruhsam durch sehr artenreiche Weidenauen und Überschwemmungswiesen. 

Das Naturschutzgebiet trägt den Namen der Lainsitz, eines Nebenflusses der Moldau zwischen Gmünd und Breitensee (an der tschechischen Grenze). Die Flussniederung wird durch jährliche, natürliche Hochwässer meist vollständig geflutet. Dadurch entsteht eine Vielzahl an Möglichkeiten für Flora und Fauna. Die Aulandschaft nördlich von Gmünd ist der größte naturnah erhaltene Mäanderabschnitt aller Mittelgebirgsflüsse Niederösterreichs. Zwischen eben diesen Flussschlingen befinden sich auch die letzten großen Auwiesenniederungen des Waldviertels.

Die glückliche Tierwelt in der Lainsitzniederung

Wenn die Pflanzenwelt frei gedeihen darf, fühlt sich auch das Tierreich angezogen! Die Lainsitzwiesen sind bedeutende Wasservogelbrutgebiete in Österreich. Zum Beispiel ist der stark gefährdete Wachtelkönig auf den Böden angesiedelt. Er liebt Feuchtgebiete und saftige Wiesen, die in vielen Regionen Europas immer rarer werden. Vielleicht hören Sie ja den knarrenden Doppelruf des Wachtelkönig-Männchens? Er reicht bis zu einem Kilometer weit. 

Neben seltenen Vogelarten schwirren auch Libellen durch die Luft. 29 verschiedene Arten, darunter die Grüne Flussjungfer, zieren die Gräser und Wasserflächen der Lainsitzniederung. Außerordentlich hübsch anzusehen sind obendrein die zahlreichen Schmetterlinge, wie zwei nachgewiesene Arten des Wiesenkopf-Ameisenbläulings.

Glückliche Naturliebhaber begegnen vielleicht sogar dem ein oder anderen Fischotter. Durch die Nähe zur starken tschechischen Otterpopulation nimmt die Zahl der possierlichen Mardertiere auch auf österreichischer Seite zu. 

Wichtig: Um die Natur so intakt zu erhalten, wie sie ist, darf das Gebiet nur auf den markierten Wegen betreten werden!

Wasserbüffel – Gmünds natürliche Landschaftspfleger

Die Pflanzen- und Tierwelt geht in der Lainsitzniederung eine produktive Symbiose ein. Um die wertvollen Feuchtwiesen frei von Wildwuchs zu halten, startete 2018 das Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln. Mit Erfolg! Die Zotteltiere halten Gehölze, Brennnessel und Springkraut im Zaum. Das Projekt ist das erste seiner Art, denn zuvor wurden in einem österreichischen Naturschutzgebiet noch nie Wasserbüffel eingesetzt. 

Tipp: Von den Aussichtsplattformen neben der Lainsitz können Sie die mächtigen Rinder ausgezeichnet beobachten. Sie weiden von Mai bis Oktober in ausgewiesenen Bereichen. 

Von Gmünd ist dieses Naturjuwel rasch und einfach zu erreichen. Mächtig sind in Gmünd nicht nur die Wasserbüffel, sondern auch die Granitformationen. Im direkt nebenan gelegenen Naturpark Blockheide sind ein paar Exemplare der bekannten Wackelsteine zu bestaunen.