Große Kampschlucht

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Der verwunschenste Platz des Waldviertels und das Paradies

Gegensätze ziehen sich in dieser naturnahen Landschaft im Waldviertel an. Wildnis und Paradies liegen dicht beieinander – hier sogar geografisch. Oberhalb der Heumühle durchbricht der Große Kamp eine Gesteinsbarriere. Das Ergebnis: eine Granitschlucht mit eindrucksvollem Wildnis-Charakter. Auf die Schlucht folgt kurz darauf das „Paradies“ – ein stilles Waldtal mit einem sanft rauschenden Fluss.

Die meisten Besucher entdecken die Große Kampschlucht auf der Wanderroute des Bärentrails. Erst 2016 wurde die Schlucht erschlossen und über einen schmalen Fußpfad begehbar gemacht. Darum hat das Naturerlebnis auch seinen ursprünglichen Charakter erhalten. Abseits großer Touristenströme kann man dem unberührten Waldviertel nicht näher kommen als am Kamp!

Knapp oberhalb der einsamen Heumühle beginnt das Abenteuer Kampschlucht. Kaum zu glauben, dass hier regelmäßig Wanderer vorbeikommen, so wild gestaltet sich die Umgebung. Mal überspült der Kamp die Steine, mal strömt er unter den Granit-Kolossen durch Spalten und Höhlen. Diese Steinformationen sind übrigens sehr, wirklich sehr viele Jahre alt. 300 bis 350 Millionen, um genau zu sein. Damals befand sich an der Stelle des Waldviertels das variszische Gebirge, ein wahrscheinlich mehr als 5000 Meter hoher Gebirgszug. Durch Abtragung im Lauf der Jahrmillionen schrumpfte das Gebirge und die unterirdische „Wollsackverwitterung“ im Gebirgsrumpf erschuf die für das Waldviertel so charakteristischen abgerundeten Steine. Die Hänge neben dem Großen Kamp sind mit alten Fichten, Birken und Kiefern bewachsen, die im Sommer wunderbaren Schatten spenden. 

Um die empfindliche Vegetation zu schützen, wird gebeten, den Weg nicht zu verlassen. 

Schon gewusst? Die charakteristische gelb-rote Färbung des Kamps kommt vom hohen Eisenanteil des Wassers. Da die Böden des Waldviertels mangels Kalk recht sauer sind, löst das Wasser auf seinem Weg ins Flussbett Eisenverbindungen aus dem Erdreich. Diese verursachen die rostrote Färbung des Kamps und anderer Waldviertler Flüsse. Auch Moore tragen dazu bei. Die Farbe hat aber keinen Einfluss auf die gute Wasserqualität des Flusses.

Ein Waldtal namens Paradies

Auf Wildnis folgt Idylle: Das „Paradies“, wie die stille Landschaft trefflich genannt wird, ist ein ruhiges Waldtal. Der Große Kamp plätschert sanft über kleine Felsen und strahlt eine wohltuende Ruhe aus. Der perfekte Ort für eine Pause zum Innehalten und Durchatmen – oder für eine Jause.

Für das Paradies wie die Kampschlucht gilt: Bitte Rücksicht auf die Natur nehmen! Damit Tiere und Pflanzen weiterhin ungestört leben können, bleiben Sie bitte auf den gekennzeichneten Wegen.

Am einfachsten erwandern Sie die Schlucht am Großen Kamp über den Bärentrail. Eine gute Ergänzung zur Flusslandschaft des Kamps ist das direkt nebenan gelegene Naturerlebnis Felsengarten bei Lembach.