Gänsgraben bei Burgschleinitz

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Verstecktes Naturparadies mit langer Geschichte an der Ostkante des Waldviertels

Der Gänsgraben ist ein wildromantisches Engtal mit Granitformationen und Eichenwäldern. Eine bezaubernde, ruhige Naturoase in der sonst intensiv bewirtschafteten Landschaft des östlichen Waldviertels – und daher umso wertvoller. Am idyllischen Wanderweg erleben Besucher das herrliche Landschafts-Kleinod.

Schattiges Wandererlebnis in intakter Natur

Eines steht fest: Der schmale Pfad vom Wasserschloss in Burgschleinitz entlang des Schleinzbaches in den Gänsgraben ist definitiv eine der schönsten Wanderrouten der Region. Das Engtal ist der unermüdlichen Vertiefungsarbeit des Schleinzbaches zu verdanken: Er hat das kleine Tal im Laufe der Jahrmillionen durch die harte Granitdecke gegraben. Und weil der Gänsgraben so schwer zugänglich ist, trifft man hier heute einen der letzten intakten Natur-Korridore zwischen Wald- und Weinviertel.

Eindrucksvolle Granitformationen beherrschen den Nordhang. Und je weiter man geht, umso mehr erinnert das Tal an eine echte Schlucht. Auf felsigen Hängen wachsen Kiefern- und Eichenwälder mit Waldsteppen-Charakter und seltene Trockenrasen.

Im wildesten Teil des Gänsgrabens, unterhalb der prähistorischen Fundstelle Heidenstatt, erheben sich die Granitfelsen mächtig über das Tal. Im dichten Laubmischwald ist es vor allem an heißen Tagen angenehm kühl. Durch das schummrige Licht herrscht eine magische Stimmung.

Auf geschichtlicher Entdeckerreise

Gut zu wissen: Schon seit mehr als 7.000 Jahren siedeln Menschen auf den Anhöhen rund um den Weg im Gänsgraben. Die Heidenstatt ist eine der bekanntesten archäologischen Fundstellen. Außerdem ist das Plateau nach Norden durch den tief eingeschnittenen Gänsgraben und nach Süden und Westen durch den Seitenbach abgeschirmt. Im Krahuletz-Museum in Eggenburg bestaunen Besucher archäologische Funde aus dem Gebiet.

Anfang des 20. Jahrhunderts führte der Gänsgraben noch fast bis zum Ortsgebiet von Limberg. Dort befand sich einer der ältesten Nachweise menschlicher Besiedlung in diesem Raum. Bewohner aus der Mittelsteinzeit jagten hier vor etwa 10.000 Jahren Wisente oder große Hirsche und fingen Fische im Schleinzbach. Von dieser prähistorischen Siedlung ist heute allerdings nichts mehr zu sehen. 

Auf der Suche nach Erholung? An heißen Sommertagen ist der schattenspendende Weg durch den Gänsgraben ein wahrer Genuss.