Kamptal zwischen Zwettl und Roiten
Merkliste aufrufen merkenDer Kamp: Lebensader des mittleren Waldviertels
Das Kamptal oberhalb von Zwettl strahlt großen Frieden aus. Das stille, weitgehend unverbaute Tal bietet nach Harz duftende Nadelwälder, Flussrauschen, Granitblock-Meere im Kamp und bizarre Felsformationen im Wald. Auch der Künstler Friedensreich Hundertwasser hatte die Magie des Kamptals für sich entdeckt. Er hielt sich in den 1960er- und 1970er-Jahren gern in dieser Waldviertler Naturidylle auf.
Straßen und Siedlungen? Davon gibt es im romantisch-idyllischen Kamptal nur wenige. Zwischen Zwettl und Roiten scheint die Zeit stillzustehen. Stattdessen hat das Gebiet jede Menge Natur im Angebot, und zwar eine sehr vielfältige: harzig riechenden Nadelwald, der frei fließende Kamp und wuchtige Granitblöcke. Das Kamptal wirkt zu jeder Jahreszeit anders. Ganz besonders still im Winter, kühlend an heißen Sommertagen. Im Kontrast zur Natur stehen die markanten Spuren, die der Maler Hundertwasser hinterlassen hat.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Kamptals zählen die Orte, die der Künstler regelmäßig aufgesucht und diejenigen, die er selbst gestaltet hat. Die Höhepunkte des Hundertwasser-Wanderwegs (Auf Hundertwassers Spuren Nr. 55a) sind der Hundertwasser-Brunnen in der Stadt Zwettl, die Hundertwasser-Mühle und das Dorfmuseum von Roiten, früher einmal die Milchsammelstelle des Ortes. Sie wurde, ebenso wie der Brunnen in Zwettl oder das Kunsthaus Wien, von Hundertwasser in Kooperation mit dem Architekten Peter Pelikan gestaltet.
Gschwendt mit Gschwendtmühle & Touristensteig
Stromaufwärts vom Sonnenbad in Zwettl führt der Touristensteig an einem steilen Waldhang mit mächtigen Altbuchen vorbei. Sie breiten sich auf einem Steilhang aus und schenken Besuchern einen Eindruck davon, wie die natürlichen Wälder des Waldviertels einst ausgesehen haben. Die Gschwendtmühle liegt direkt am Kamp und ist von einer idyllischen Wiese umgeben.
Felsengarten Uttissenbach
Der Name Felsengarten könnte für den Abschnitt stromaufwärts von Uttissenbach nicht treffender gewählt sein. Das Kamptal ist an dieser Stelle übersät von Granitkolossen, die Millionen von Jahre alt sind. Ein wilder Anblick!
Oberhalb dieser Idylle befindet sich der Hohe Stein. Auch die Weißenbachklamm ist nicht weit entfernt. Daher empfiehlt es sich, die Naturschönheiten in einer kombinierten Wanderung zu erleben!
Tipp: Felsformationen gibt es ebenso bei Großschönau, Altmelon oder Lembach zu entdecken. Jede davon hat ihren ganz eigenen Charakter!
Kamptal bei der Hundertwasser-Mühle
Ein Farbklecks mitten im Wald: Die Hundertwasser-Mühle, auch „Hahnsäge“ genannt, zeigt die farbenfrohe Handschrift des Ausnahmekünstlers. 34 Jahre lang kam Friedensreich Hundertwasser immer wieder zur Sägemühle, um hier zu malen. An sein Wirken erinnert auch die bunt bemalte Außenfassade, die allerdings nicht von Hundertwasser selbst stammt, sondern von Pravin Cherkoori. Der Künstler war schon immer ein großer Verehrer von Hundertwassers Werken.
Kampmäander nach Roiten
Ab Roiten schlingt sich der Kamp durch eine offene, artenreiche Wiesenlandschaft. Als Mäander werden Flussschlingen in unregulierten und unbefestigten Fließgewässern bezeichnet.
Egal, für welches Erlebnis Sie sich im Kamptal entscheiden – oder ob Sie alle an einem Tag besuchen: Die Natur des Waldviertels enttäuscht nie!