Felsformationen in St. Oswald

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Von Steinen, die Gesichter tragen

Manchmal braucht es große Vorstellungskraft, um in Steinen Symbole zu erkennen. Bei den Felsformationen in der Nähe von St. Oswald im Südlichen Waldviertel ist das nicht der Fall! Der Totenkopfstein und der Herzstein sehen ihren „Namensgebern“ verblüffend ähnlich.

Ein Totenkopf, ein Herz, ein Kornmandl: Im Südlichen Waldviertel, genauer in St. Oswald, liegen drei Felsen in Wald und Wiese, die den Menschen Rätsel aufgeben. Bis heute ist nicht klar, ob und wie viel die Steine von Menschen behandelt wurden. Rund um die Granitrestlinge führen entspannte Wanderwege durch die naturbelassene Landschaft.

Der Herzsteinweg bei St. Oswald ist eine mittelschwere Wanderung von neun Kilometern Länge. Er führt an den drei markanten Felsen vorbei. Zehn Stationen rund um Werte wie Dankbarkeit, Liebe und Gesundheit regen entlang des Weges zum Nachdenken an.

Etwas kürzer, aber nicht weniger schön, ist der Friedenskreuzweg. Die einfache Rundwanderung verläuft etwa drei Kilometer durch Wald und Felder.

Wenn der Weg das Ziel sein soll, eignet sich der Ysper-Weitental Rundwanderweg Nr. 22 für einen Abstecher nach St. Oswald. Der Weitwanderweg zeigt auf 170 Kilometern die Schönheit des Südlichen Waldviertels. Diese Wanderroute verbindet sich mit dem Kremstalweg 625 und bildet den Lebensweg. Eine weitere empfehlenswerte Wandertour.

Der Totenkopfstein

Mitten im Wald ragt ein Granitkoloss in die Höhe, der die Fantasie anregt! Der zehn Meter hohe Stein ähnelt einem überdimensionalen Totenkopf mit ausdrucksstarken Augen, Nase und Mund. Obendrein blickt er auch noch in Richtung Norden. Dort liegen der germanischen Mythologie nach das Totenreich und die Götterburg. 

Wer sich traut, kann über eine eiserne Steiganlage den Totenkopfstein sicher besteigen. Oben auf seiner Kuppe ist ein viereckiger „Sitz“ eingeschnitten, der von Menschenhand erschaffen sein muss. 

Geheimtipp: Das Kinder- & Jugendhörspiel „Das Mal – das Geheimnis vom Totenkopfstein“ erzählt die Geschichte von drei Mädchen, die herausfinden wollen, was es mit dem Felsgesicht auf sich hat. Das Hörspiel ist in Buchhandlungen sowie im Gemeindeamt St. Oswald erhältlich. 

Der Herzstein

Etwas weiter nördlich ist der Herzstein ein echter Blickfang. Der Stein ist wie ein umgedrehtes Herz geformt. Früher wurde der Felsen als Durchschlupfstein zum Abstreifen von Krankheiten und als Fruchtbarkeitssymbol besucht. Wahrscheinlich befinden sich deswegen auf den Steinen nebenan mehrere eingemeißelte Opferschalen. Der Herzstein ist eine wichtige Station auf der zweiten Etappe des Lebenswegs. Auf der Reise durch das eigene Leben symbolisiert er die „Geburt“.

Die Burgsteinmauer befindet sich ebenfalls im Yspertal, nur wenige Kilometer entfernt! Weitere interessante Steinformationen finden sich auf dem nahe gelegenen Druidenweg sowie bei Großschönau.