Nachbericht: Waldviertler TischKultur in der Waldschenke Schreiber

Merkliste aufrufen merken

Lassen Sie den Abend anhand der Bilder noch einmal Revue passieren und holen Sie sich alle Informationen zum Menü und den verwendeten Produkten und Utensilien.

Bei der neu ins Leben gerufenen kulinarischen Erlebnisreihe „Waldviertler TischKultur“ zaubert regionale Kochkunst ein Dinner auf Haubenniveau aus den ureigenen Bodenschätzen und vermittelt die pure Essenz des Waldviertels – in naturnaher Kulisse zum Wohlfühlen und Genießen. Ganz nach dem Motto: brutal lokal und fest verwurzelt.

Die blaue Stunde, wenn der Tag sich seinem Ende zuneigt und die Dunkelheit noch ein Weilchen auf sich warten lässt, ist ein besonderer Moment. Der Wald strömt seinen harzigen Duft aus, im Griller knistert die Holzkohle, eine festliche Stimmung macht sich breit. Die Gäste treffen nach und nach ein und werden wie alte Bekannte begrüßt.

Doris Schreiber, die Wirtin der Waldschenke, am Waldesrand bei Kurzschwarza gelegen, hat im Johannisgartl gedeckt. Einst wollte sie den Kräutergarten für sich selbst als Rückzugsort nutzen und auch dafür, immer frische Kräuter zur Hand zu haben, nun öffnet sie ihn für die Waldviertler TischKultur und schafft unter Apfel-, Birnen- und Kirschbäumen und neben Weinstöcken und Blumenbeeten eine naturnahe Kulisse zum Wohlfühlen und Genießen.

Die Vorfreude lässt sich an den Gesichtern aller Anwesenden ablesen. Doris‘ Partner an diesem Abend sind René Zimmermann und Alexander Thaler. Zimmermann ist Koch, Alchemist und Freigeist. Auf seinem über 100 Jahre alten Bauernhof im Waldviertel versucht er seine Philosophie, wie man Körper und Umwelt genussvoll regenerieren kann, umzusetzen. Alexander Thaler kreiert im elterlichen Gasthaus in Großotten neben traditioneller Wirtshausküche auch kreative Fine Dining Konzepte.

Ein unvergesslicher Abend

In die Rolle des Sommeliers ist Wolfgang Schwarz vom Ursin Haus in Langenlois geschlüpft. Er füllt die Gläser mit Sekt von Winzerinnen und Winzern aus dem Kamptal oder mit eigens gebrautem Schremser Waldbier. Außerdem wird noch echter Waldviertler Whisky angeboten.

In der Zwischenzeit hat Doris Schreiber den „Gruß aus der Küche“ frisch zubereitet. Tabletts mit kleinen Häppchen werden gereicht. Großes Lob ernten das Karpfenmousse mit Karpfen-Kaviar, optisch am Meer, geschmacklich aber eindeutig im Waldviertel angesiedelt. Dazu Mini-Erdäpfelpuffer mit Rohschinken vom heimischen Wildschwein, die dem Lokalmatador der Waldviertler Küche alle Ehre machen.

Doris Schreiber ist stolze Trägerin der „Karpfenhaube“, einer Anerkennung für Gastronomiebetriebe, die sich um die Zubereitung von Waldviertler Karpfen besonders verdient gemacht haben. Sie verrät ihren Gästen gern das eine oder andere Rezept. „Der Karpfen, den wir hier haben, ist einzigartig. Er „grundelt“ nicht, weil unsere Teiche sauerstoffreiche große Gewässer sind“, erklärt sie. Von „Kartoffeln” zu sprechen, lehnt sie ab. Sie verarbeitet „Erdäpfel“, direkt im Familienbetrieb produziert. „Brutal lokal!“, sagt sie und lacht.

Liebevoll dekoriert wird mit Kräutern aller Art. Man würde es nicht glauben, aber im Waldviertel gedeihen auch Superfoods wie Topinampur oder Kapuzinerkresse. Viele Landwirte haben ihre Produktpalette bereits erweitert.

Dunkelheit hat sich über die Waldlichtung gesenkt, die Gäste begeben sich langsam zu den Tischen. Als Vorspeise bereitet Alexander Thaler roh-mariniertes Bio-Rind mit Erdäpfelschaum zu. Der Hauptgang folgt dem „Surf ‘n‘ Turf“-Konzept, wobei auch diesmal wieder Karpfen anstelle von Meeresfrüchten zu Ehren kommt. Es ist ein Gericht mit Tradition, von Rene Zimmermann zubereitet: Karpfenmilchner gebacken, zart, knusprig und leicht. Dazu rosagebratenes Rehfilet. Das Dessert kommt wieder von Alexander Thaler, natürlich mit Mohn: Graumohnmousse mit Kriecherl, einem weiteren Waldviertel Unikat. Und da ja bekanntlich Käse den Magen schließt, bilden den Abschluss dieses einzigartigen Abends besondere Waldviertler Käsesorten und Antipasti.

Lightshow als Stimmungsmacher

Während der Abend fortschreitet, nimmt trifft Leo Bettinelli die letzten Vorbereitungen für seine Licht-Show, die von den eindrucksvollen Hand-Pan-Klängen von Johannes J. Kronegger musikalisch umrahmt wird. Bettinelli ist gebürtiger Argentinier und Wahl-Waldviertler. Er liebt es, mittels Lichtinstallation die Geister des Waldes zwischen Felsen, Moos und Bäumen tanzen zu lassen. Er schafft so eine mystische Stimmung, die ganz besonders gut zu diesem Abend passt. Es ist eine Symbiose aus Natur, Kunst und Kulinarik, ein Moment des Genusses, der sich durch das Dessert noch intensiviert.

Das Gängemenü zum Nachlesen

Das Menü

 

Diese Spezialitäten waren Teil des Dinners: 

Diese Handwerksprodukte waren Teil der Tafel:

Das Erlebnis geht weiter

Diese sofort ausverkaufte erfolgreiche erste Veranstaltung hat den Grundstein für eine vielversprechende Serie gelegt, die noch einige weitere Highlights bereithält. Die nächste Veranstaltung findet bereits am 6. November im Foggy Mix in Waidhofen an der Thaya statt. Für kulinarische Höhepunkte - natürlich brutal lokal und fest verwurzelt - sorgen an diesem Abend Bernhard Zimmerl, Haubenkoch im Foggy Mix und Matthias Ambrozy , Inhaber und leidenschaftlicher Koch der Gastwirtschaft Ambrozy in Nondorf. Die künstlerische Gestaltung des Abends übernimmt die Malerin Judith Kerndl, die für ihre großformatigen Zeichnungen bekannt ist. 

Weitere Informationen finden Sie hier: Waldviertler TischKultur!