Pfarrkirche Großschönau
Kirche
merkenBeschreibung
Informationen zur Kirche
Mitte des 12. Jahrhunderts entsteht Großschönau. Der Ortsname leitet sich vom Mittelhochdeutschen scone („schön“) und ouwe (Au, Wiese), ab. Um Verwechslungen mit anderen gleichnamigen Orten zu vermeiden, erhält der Ort zu Anfang des 17. Jahrhunderts den Vorsatz „Groß“. Die erste Nennung erfolgt um 1168/70 als villa quae dicitur Sconowe juxta Hadmarsteine („Dorf, das Schönau bei Harmanstein genannt wird“). Die Urkunde wird im Sitz des kuenringischen Amtsmannes unterzeichnet, der sich damals am Platz des heutigen Pfarrhofes befindet.
Die Kirche steht in der Ortsmitte von Großschönau etwas erhöht im Süden des Längsangers und ist von der Mauer des ehemaligen Friedhofes umgeben. Sie wird ursprünglich als Vikariat der kuenringischen Urpfarre Schweiggers errichtet. In den Jahren 1289 und 1305 werden Vikare urkundlich erwähnt. Sie ist Teil einer kuenringischen Burgkirchenanlage, die dem Hl. Laurentius geweiht ist.
1319 geht das Patronat an das Stift Zwettl. 1332 wird die Kirche zur Pfarrkirche erhoben. Mitte des 15. Jahrhunderts wird die Kirche dem Stift Zwettl inkorporiert. Das anfängliche Patrozinium Hl. Laurentius wird mit 1478 auf den Hl. Leonhard geändert.
Die Europäische Wasserscheide verläuft durch den Ort.
Gönne dich dir selbst
Der Hl. Leonhard von Limoges, Patron der Pfarrkirche Großschönau, auch bekannt als Leonhard von Noblat, ist besonders als Schutzpatron der Gefangenen und der Bauern bekannt.
Das Leben des Hl. Leonhard
Leonhard wurde im 6. Jahrhundert in Frankreich geboren und gehörte einer adeligen Familie an. Er verzichtete jedoch auf ein Leben im Wohlstand, um ein Leben in der Demut und im Dienst an Gott zu führen. Er war ein Schüler des Hl. Remigius, der ihn im christlichen Glauben unterrichtete. Leonhard zog sich in die Einsamkeit zurück und lebte als Eremit, wo er für seine Güte und Wunder bekannt wurde. Insbesondere war er dafür bekannt, Gefangene zu befreien und ihnen ein neues Leben in Freiheit zu ermöglichen. Viele dieser befreiten Gefangenen blieben bei ihm und gründeten eine Gemeinschaft um seine Einsiedelei.
"Gönne dich dir selbst"
Der Hl. Leonhard gilt als Vorbild für eine tiefe innere Einkehr und für die Entscheidung, das eigene Leben bewusst im Dienst anderer zu gestalten. Sein Rückzug in die Einsamkeit, um ein Leben in Meditation und Gebet zu führen, ist ein klares Beispiel für das Prinzip "Gönne dich dir selbst." Leonhard zog sich von der Welt zurück, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren – seine Beziehung zu Gott und seinen Dienst an den Bedürftigen.
Diese Entscheidung, sich selbst zu gönnen, kann als der Akt verstanden werden, die äußeren Erwartungen und den weltlichen Erfolg hinter sich zu lassen, um die wahre Berufung und innere Erfüllung zu finden. Leonhard fand in dieser Selbsthingabe und in seiner Einsamkeit die Kraft, anderen zu helfen und sie aus ihrer Not zu befreien.
Fazit
"Gönne dich dir selbst" in Verbindung mit dem Hl. Leonhard könnte bedeuten, sich bewusst Zeit für die eigene innere Einkehr zu nehmen, um die geistige Stärke zu entwickeln, anderen zu dienen. Es erinnert uns daran, dass wahre Fürsorge und Hingabe an andere aus einem tiefen, inneren Frieden und einer Verbindung mit dem Göttlichen hervorgehen. Leonhards Leben lehrt uns, dass in der Stille und Einsamkeit, in der Konzentration auf das Wesentliche, eine Kraft liegt, die nicht nur uns selbst bereichert, sondern auch anderen Trost und Hilfe bringen kann.
„Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ (Psalm 46,10)
Diese Bibelstelle spiegelt die Rolle des Hl. Leonhard als Eremit wider und zeigt, dass wahre Stärke und Hilfe für andere oft aus einem Ort der Stille und der Selbstfürsorge kommen