Wallfahrtskirche St. Wolfgang

Kirche

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Beschreibung

Informationen zur Kirche

Im Ort St. Wolfgang befindet sich die in ihren Ausmaßen imposante Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Mit einer Länge von 42 m, einer Breite von 21 m und einer Höhe von 14 m ist die auf einer Geländestufe dominierend über dem Ort liegende Kirche bis heute die größte Dorfkirche der Diözese St. Pölten.

Um 1400 stiften Thomas Schaler, Burggraf von Weitra, und dessen Bruder Johannes, die Kirche im Dorf Pfaffenschlag, wie der Ort ursprünglich heißt. Am 6. November 1407 wird der Chor der Kirche zum Hl. Wolfgang geweiht und 1408 bestätigt Bischof Georg von Passau nochmals die Stiftung als Filialkirche der Pfarre Großschönau. Die Wolfgangkirche entwickelt sich bald zu einem Wallfahrtsziel. 1447 wird daher von der Liebfrauenbruderschaft von Weitra ein Pilgerhaus als Unterkunftsstätte errichtet (heute Pfarrhof). Die Wallfahrt besteht allerdings nur bis zur Reformationszeit. Christoph von Prag, protestantischer Schlossherr von Engelstein, schließt die Kirche um 1570/1580. Ab 1617 wird die Kirche wieder katholisch, doch kann die Wallfahrt nicht wieder belebt werden. Seit der Einrichtung eines monatlichen Wallfahrtstags im Jahr 1975 wird die Kirche wieder vermehrt zum Wallfahrtsziel.

Gönne dich dir selbst

Der Hl. Wolfgang, Kirchenpatron der Pfarrkirche St. Wolfgang, lebte im 10. Jahrhundert und ist bekannt für seine Frömmigkeit, seine Bildungsarbeit und seine Rolle als Bischof von Regensburg. Er wird oft als Schutzpatron der Holzfäller und Zimmerleute verehrt, da er einen Großteil seines Lebens in den Wäldern Bayerns verbrachte, wo er als Einsiedler lebte, bevor er zum Bischof berufen wurde.

Das Leben des Hl. Wolfgang

Wolfgang wurde um 934 in Schwaben geboren und erhielt eine umfassende Ausbildung, die ihn zu einem gebildeten und frommen Mann machte. Er trat ins Benediktinerkloster Einsiedeln ein, wo er Theologie lehrte und sich einen Ruf als exzellenter Lehrer und Seelsorger erwarb. Nach einigen Jahren als Lehrer zog er sich in die Einsamkeit zurück, um in der Abgeschiedenheit zu beten und zu meditieren. Später wurde er jedoch gegen seinen Willen zum Bischof von Regensburg ernannt, wo er sich durch Reformen, besonders in der Bildung und Klosterdisziplin, auszeichnete.

Wolfgangs Demut und seine Bereitschaft, ein einfaches, asketisches Leben zu führen, machten ihn zu einem beliebten und angesehenen Bischof. Trotz seiner hohen Position behielt er eine tiefe Bescheidenheit und spirituelle Disziplin bei, die ihn dazu führte, auch weiterhin Zeit in Einsamkeit und Gebet zu verbringen.

„Gönne dich dir selbst“

Der Hl. Wolfgang verkörpert „Gönne dich dir selbst“ auf tiefgründige Weise, indem er sich immer wieder Zeit und Raum für die innere Einkehr nahm, selbst als er mit den hohen Anforderungen seines Bischofsamts konfrontiert war. Sein Rückzug in die Einsamkeit, sowohl als junger Mann als auch später als Bischof, zeigt seine tiefe Überzeugung, dass wahre Weisheit und spirituelle Kraft aus der inneren Einkehr und dem Hören auf Gott entstehen.

Wolfgang verstand, dass, um ein effektiver und weiser Führer zu sein, er sich selbst nicht verlieren durfte in den äußeren Verpflichtungen und Anforderungen. Stattdessen nahm er sich bewusst Zeit für Gebet und Meditation, um seine innere Stärke zu bewahren und seine Verbindung zu Gott zu vertiefen.

Fazit

„Gönne dich dir selbst“ in Verbindung mit dem Hl. Wolfgang bedeutet, sich trotz äußerer Pflichten und Verantwortungen immer wieder bewusst zurückzuziehen, um innere Ruhe und spirituelle Klarheit zu finden. Wolfgangs Leben lehrt uns, dass echte Führung und Weisheit nicht aus der äußeren Aktivität allein kommen, sondern aus der Fähigkeit, sich in der Stille mit Gott zu verbinden und sich selbst treu zu bleiben. In einem hektischen Alltag kann Wolfgangs Beispiel dazu inspirieren, regelmäßig Zeit für die eigene innere Einkehr und spirituelle Erneuerung zu finden, um gestärkt und zentriert in die Welt zurückzukehren.

„Sei still vor dem Herrn und warte auf ihn.“ (Psalm 37,7)

Diese Bibelstelle drückt die Haltung des inneren Friedens und der geduldigen Erwartung aus, die der Hl. Wolfgang praktizierte. Es erinnert daran, dass sich wahre spirituelle Stärke und Führung aus Momenten der Stille und des Wartens auf Gottes Weisung ergeben.

Standort & Anreise

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