Allegro Vivo: Das ganze Waldviertel erklingt
Merkliste aufrufen merkenEin Festival – rund 65 Konzerte an 30 Spielstätten vom 4. August bis 17. September 2023
Seit 1979 wird das internationale Kammermusik-Festival Allegro Vivo im Waldviertel abgehalten. Jeweils von August bis September finden in Burgen, Schlösser, Kirchen und historischen Stätten rund 65 Konzerte statt. Mit dem Leitthema „Metamorphosen“ widmet sich Allegro Vivo 2023 aus musikalischer Perspektive gesellschaftsverändernde Kräfte freizusetzen.
Gleichzeitig startet Allegro Vivo in einen 7-Jahres-Zyklus „Begegnung mit unseren Nachbarn“, beginnend mit der Schweiz: Die Academia Allegro Vivo unter der Leitung von Vahid Khadem-Missagh eröffnet das diesjährige Festival mit dem Auftragswerk des Schweizer Komponisten Daniel Schnyder in Gmünd (5. August) und im Stift Altenburg (Präludium 06. August, Eröffnungskonzert 7. August).
Das Eröffnungswochenende stellt auch den aktuellen Bezug zum Weltgeschehen her, mit Dmitri Schostakowitschs musikalischem Vermächtnis, welches den Opfern von Faschismus und Krieg gewidmet ist.
Klangsprache
Dem Aufeinandertreffen von Musik und Wort widmet das heurige Festival einen eigenen Schwerpunkt. Aufgrund der Weltlage bekommt das Programm am 04. August in Gmünd Neustadt einen besonderen Stellenwert: Hier verfasste Johannes Berauer ein "Change over time" Konzert für Violine, Akkordeon und Streichorchester.
Mit „Try to remember“ führt Cornelius Obonya mit Eduard und Johannes Kutrowatz am 13. August auf eine literarisch-musikalische Zeitreise durch die amerikanische Jazzlandschaft der 50er und 60er Jahre, die Dave Brubeck maßgeblich beeinflusst hat.
Beim Galakonzert „Zeitenwende“ am 20. August im Arkadenhof des Kunsthauses Horn widmen sich Vahid Khadem-Missagh, Herbert Föttinger und die Academia Allegro Vivo ganz der Schweiz, vom Alphorn bis zu Wilhelm Tell.
Am 09. September setzt Andrea Eckert mit „Once upon a time“ gemeinsam mit Christoph Zimper und seinem Ensemble ein berührendes Märchen in Wort und Klang, mit Projektionen der Künstlerin Anna Vidyaykina per Sandmalerei auf Leinwand.
Unter „Zeitlos“ lädt Andrea Eckert am 10. September auf Burg Schleinitz ein. Gemeinsam mit dem Simply Quartet sind Oscar Wilde, Josef Haydn und Antonin Dvořák zu hören. Am 11. September ist „Teatime“ mit Markus Meyer und dem Aureum Saxophon Quartett ebenso dort zu erleben.
Kammermusikalische Glücksmomente
Die bedeutende Pianistin Elisabeth Leonskaja ist 2022 wieder bei Allegro Vivo zu Gast und präsentiert gemeinsam mit ihren Kollegen ein erlesenes Kammermusikprogramm: Unter dem Titel „Zeitgefühl“ erklingen am 10. August Werke von Brahms, Prokofiev und Schumann.
Am 14. August ist „Hochzeit“ in der gotischen Gertrudskirche in Gars/Thunau: Beethovens Serenade sowie musikalische Hochzeitsgeschenke wie Schuberts Walzer an Kupelwieser und Francks Sonate an Ysaÿe sind zu hören.
„Für die Ewigkeit“ folgt am 17. August im Stift Altenburg mit Ulf Wallin und hochkarätigen Kammermusikpartner, unter anderem mit Messiaens „Quartett für das Ende der Zeiten“. „Auserlesenes“ am 24. August gibt es zu genießen, wenn Lilya Zilberstein und Antti Siirala in der Bibliothek des Stiftes Altenburg eine hochkarätige Besetzung mit Beethoven und Brahms um sich scharen.
„Augenblicke“ am 31. August runden die diesjährigen Konzerte der Artists in Residence bei Allegro Vivo ab, mit Werken für drei Violinen und Klavier, Frank Martins „Trio sur des melodies populaires irlandaises“ und Brahms Streichsextett in G-Dur.
Spannende Ensemble-Gäste
Echo-Klassik Preisträger Benjamin Schmid huldigt in seiner „Hommage à Fritz Kreisler“, dem bedeutendsten Wiener Geiger, anlässlich dessen 60. Todestages und begibt sich am 16. August auf eine musikalische Weltreise von Wien um die Welt.
Auf eine Zeitreise mit seiner „Time machine“ führt Trompeter Thomas Gansch zwischen Jazz und Pop am 27. August in die Klangwelt des radio.string.quartett und „Die Strottern bringen den Zuhörern das Wiener Zeitgefühl näher, wenn sie - „Zeit wird´s“ am 28. August auf der Burg Raabs aufspielen. Die Alte Schmiede in Schönberg/Kamp ist bei „Telemannia“ (3. September) Schauplatz des Aufeinandertreffens von Georg Gratzer an Flöten und Saxophonen mit dem Geiger und Mandolaspieler Klemens Bittmann, mit Georg Friedrich Telemanns kanonischen Sonaten als Ausgangspunkt eines feuersprühenden Abends.
Das Trio Vision widmet sich am 4. September auf Schloss Ottenstein den Jahresjubilaren Schubert und Brahms. Das Wranitzky Kammerorchester Prag unter der Leitung von Marek Štilec lässt am 8. September in Waidhofen a.d. Thaya Joseph Haydns Cellokonzert V-Dur Hob. VIIb:1 erklingen.
Festivalabschlusskonzert
Mit der Zeitenwende unsterblich verbunden ist Antonio Vivaldi, dessen Jahreszeiten für zahlreiche andere Komponisten zum Vorbild geworden sind. Der musikalische Bogen des Schweiz-Schwerpunktes schließt sich mit Ernest Blochs Concerto grosso, wenn Vahid Khadem-Missagh und die Academia Allegro Vivo ins Schloss Weitra (15. September), Stift Göttweig (16. September) und Stift Altenburg (17. und 18. September) zum diesjährigen Abschlusskonzert einladen.
Sommerakademie Allegro Vivo
Die Festivalhauptstadt Horn wird von 06. August bis 03. September Schauplatz der internationalen Sommerakademie mit über 50 Meisterkursen und Workshops. Erwartet werden etwa 500 Teilnehmer aus der ganzen Welt. Das Publikum erlebt den Start von Bühnenkarrieren junger Talente hautnah in zahlreichen Konzerten wie den Spezialformaten „Moonlight Serenade“ (9. August, 16. August), „Open Space“ (24. August, 31. August) „Matineen der Sommerakademie“ (12., 19., 26. August, 2. September) und dem Orchester- und Kammermusikkonzert der Kinder- und Jugendkurse (21. bzw. 26. und 27. August).