Schloss Weitra

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Von der Turmspitze bis tief in den Keller: Geschichte, (Brau-)Kultur und Erlebnis.

Hoch oben im Nordwesten des Waldviertels, nah an der Grenze zu Böhmen, thront das Renaissance-Schloss Weitra. In aller Pracht zieht es am höchstgelegenen Punkt der ältesten Braustadt Österreichs alle Blicke auf sich und in seinen Bann. Ob durch 800 Jahre Geschichte, alte Braukunst oder ein buntes Veranstaltungsprogramm: Hier im Grenzgebiet genießt man grenzenlose Vielfalt.

Beamtentum trifft Hochadel

Schloss Weitra beherbergt eine jahrtausendealte Geschichte. In den Jahren 1201 bis 1208 lässt Hadmar II. von Kuenring, Sohn der damals führenden Ministerialienfamilie des Waldviertels, die Burgstadt anlegen. Im sogenannten „Districtus Witrensis“ hält sie die militärische, administrative, gerichtliche und kirchliche Zentralfunktion und dient als Marktort und Zufluchtsstätte in Kriegszeiten. In Folge entwickelt sich Weitra zu einer der damals größten und reichsten Städte im ganzen Waldviertel. 1581 überträgt Habsburgerkaiser Rudolf II die Stadt und Herrschaft an Freiherrn Wolf Rumpf von Wielroß – die Burg wird nach Plänen des kaiserlichen Baumeisters Pietro Ferrabosco umgebaut. Ferrabosco, der auch die Stallburg in Wien erbaut hat, verwandelt die alten Gemäuer zu einem prächtigen Renaissanceschloss. Nach Rumpfs Tod geht das Schloss an die Grafen von Fürstenberg und ist seit damals im Besitz dieser Familie. 

Barock trifft Renaissance

Brände und Kriege haben dem Schloss stark zugesetzt – seine heutige Gestalt hat das prachtvolle Wahrzeichen von Weitra erst seit dem 18. Jahrhundert. Das Schloss ist ein mächtiger Viereckbau, dessen nördliche Längsseite ein Turm überragt. Vier barocke Giebel und die strengen dreigeschossigen Arkaden beleben den großen Innenhof mit dem Renaissancebrunnen. Hier sieht man noch heute die Burgfräulein vor dem geistigen Auge durch die Anlage flanieren. Die Arkadenpfeiler sind mit Löwenköpfen, Muscheln und stilisierten Schwertern geziert – Symbole von Santiago de Compostela: Wolf Rumpf von Wiehlroß war Großmeister des gleichnamigen Ritterordens. Hier glaubt man das Klingen der Schwerter noch zu hören – fantastisch!

Zeitgeschichte trifft (Brau-)kunst

Das Schloss-Museum entführt mit Exponaten und Kunstwerken in die wechselvolle Geschichte der Kuenringer und der Fürstenberger. Gleichzeitig erhält man einen Einblick ins Waldviertler Handwerk, die regionale Wirtschaftsgeschichte oder das herrschaftliche und bürgerliche Wohnen. Bei der Turmbesteigung eröffnet sich ein beeindruckender Ausblick auf Weitra mit der mittelalterlichen Stadtmauer und Weit über die Grenzen des Landes hinaus. Passend dazu spannt das Demokratieforum mit der Dauerausstellung „Schauplatz Eisener Vorhang“ einen historischen Bogen zum ehemaligen Grenzgebiet. Einzelne Abschnitte werden verstärkt hervorgehoben – Ergebnis der einzelnen Reisestationen und Situationen sind möglichst konkrete Eindrücke vom Leben auf der einen oder anderen Seite der Grenze
Leichtere und besonders bekömmliche Kost bietet das Biermuseum im Keller des Schlosses – mit einem Streifzug durch Jahrhunderte alte Braukultur. Schloss Weitra wiederum bietet Lebenskultur pur: das berühmte Weitra Festival sowie Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen und Workshops für Erwachsene und Kinder. Vorhang auf  im Arkadenhof – für Ihren Besuch! 

Öffnungszeiten

1. Mai bis 31. Oktober:  täglich 10 bis 17 Uhr | Dienstag geschlossen
Gruppenführungen nach Voranmeldung